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Typisches Propagandabild
Wenn man sich die Seiten von Greenpeace ansieht, kommt man nicht umhin zu bemerken, dass Greenpeace eine faire und objektive Debatte zur Gentechnik gar nicht erst führen möchte. Bilder wie dieses erinnern an das Monster, das kleine Kinder unter dem Bett vermuten und nach ihrer Mami rufen.
Höchst subjektiv und einschüchternd, am besten gleich mal an unterbewusste Ängste appellieren, bevor der Leser durch Fakten vielleicht noch verwirrt wird. Vor etwas, das man nicht kennt, hat man naturgemäß Angst. Zu viel über Gene zu wissen, ist daher natürlich schlecht; kennt man etwas, verliert man die Angst. Dieses Problem hat Greenpeace in Deutschland aber nicht so; in einer Umfrage 1999 wussten nur 44 36 Prozent der Deutschen, dass auch normale Tomaten Gene enthalten. Wäre interessant, die Frage heute noch einmal zu stellen, ob sich das gebessert hat.
Jedenfalls, aus Sicht der Gentechnikgegner soll sich das bloß nicht ändern. Bei der Konservierung dieses Ist-Zustandes der Unwissenheit sind natürlich Forschungsfelder und Universitäten besonders hinderlich. Wann immer irgendwo Versuchsfelder angelegt werden, muss man fürchten, dass Gentechnikgegner diese in Nacht- und Nebel-Aktionen zerstören. Ökoterror, bei dem auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt wird. Man sieht, wes Geistes Kind diese Leute sind. Einige dieser Aktionen gehen direkt auf das Konto von Greenpeace, und selbst, wenn sie nicht beteiligt waren: ihre Propaganda trägt auf jeden Fall zur angsterfüllten Atmosphäre bei, in der solche Angriffe geschehen.
Und gerade jetzt rühmt sich Greenpeace, weil sie HannoverGEN zur Strecke gebracht haben. Das Projekt ist ja per Definition BÖSE®, weil es Schülern im Labor biotechnologische Verfahren zeigte und sie dadurch mit Wissen über Gentechnik angeblich manipulierte.
Besonders typisch dabei ist, dass Greenpeace-Mitarbeiter zwar dem Projekt extrem kritisch gegenüber standen, aber nie zu Gesprächen bereit waren. Wie in der Stellungnahme von HannoverGEN beschrieben, wurde die Gruppe wurde mehrfach eingeladen, sich mit den Projektbeteiligten auseinanderzusetzen. Sie wollten aber nie.
Das ist einerseits für uns ganz logisch: das Schlachtfeld von Greenpeace ist die öffentliche Wahrnehmung, bei einer Auseinandersetzung auf faktischer Basis kann Greenpeace nur verlieren. Wenn man weiß, dass man keine Fakten zur Verfügung hat, ist es wichtig, auf keinen Fall mit Professoren und Leuten, die Ahnung vom Thema haben, zu diskutieren. Dort reicht es nämlich nicht, wenn man sagt: Gentechnik ist BÖSE®. Dann muss man das nämlich nicht nur begründen, noch schlimmer: Wenn man Unsinn erzählt, erntet man Widerspruch.
Andererseits wirft es ein interessantes Problem hinsichtlich der Motivation von Greenpeace auf. Wie begründet Greenpeace das Vermeiden von faktenbasierenden Debatten vor sich selbst? Man kann ja schlecht zugeben, dass man diese Auseinandersetzungen meidet, weil man weiß, dass man verlieren wird. Warum hat Greenpeace soviel Angst vor der Wissenschaft? Warum vermeiden sie es so peinlich, sich mit dem Thema Gentechnik ehrlich auseinanderzusetzen?
Wir könnten hier nur spekulieren, aber unseren Lesern fällt bestimmt die eine oder andere Antwort dazu ein.
Aber vielleicht irren wir uns und sie würden ja doch gerne mit Experten über das Thema reden. Wir glauben es zwar nicht, aber die Chance, uns das Gegenteil zu beweisen, besteht noch immer. Professor Nellen, mit dem wir schon ein langes Interview (Teil 1 und Teil 2) führen durften, bietet Greenpeace im Rahmen seines Sciencebridge-Projekts Gespräche an.
Um Irritationen wie bei HannoverGen in Niedersachsen zu vermeiden, bietet Science Bridge e.V. Ihnen eine Mitarbeit in unserem Schülerlabor an. Damit können Sie dazu beitragen, dass die von Ihnen geforderte ausgewogene Ausbildung gewährleistet wird.
Ihre Organisation bzw. Ihre Partei engagiert sich stark im Bereich der Gentechnik und ist durch eine Vielzahl von Gentechnikexperten ausgewiesen. Wir gehen deshalb davon aus, dass es Ihnen nicht schwer fällt, geeignete Personen zu finden, die die erforderliche Laborerfahrungen und didaktischen Fähigkeiten mitbringen.
Jedenfalls glauben wir nicht, dass die “Experten” von Greenpeace oder allgemeiner: der Gruppe der Anti-Gentechnik-Aktivisten; sich der Debatte stellen und mit den Menschen, die sie kritisieren, an einen unbekannten Ort, wie ein Labor begeben. Es ist doch viel einfacher, die Debatte in der Bildzeitung zu führen.
Aus dem Kinderzimmer weiß man aber: Das “Monster unter dem Bett” hat langfristig ein Problem. Wenn die Kinder älter werden, lernen und Erfahrung mit der Dunkelheit sammeln, verschwindet auch die Angst vor dem Monster.
Sorgen wir für besseren Unterricht, lehren wir die Jugend von heute, was Begriffe wie DNA, Microarrays und Transgen bedeuten und vielleicht wird dann auch die Angst von Greenpeace verschwinden. Zumindest kann unseren Kindern dann keiner mehr ein X für ein U vormachen.